Von |Kategorien: Anbautipps|Zuletzt aktualisiert: 27 April 2025|

CO₂-Kultivierung für Cannabis: Wie Sie Ertrag und Wachstum durch intelligente CO₂-Zugabe steigern

CO₂ spielt eine essentielle Rolle in der professionellen Cannabis-Kultivierung. Bei korrekter Anwendung kann der Ertrag um bis zu 30% gesteigert und die Durchlaufzeit um Wochen verkürzt werden. In diesem Blog erfahren Sie alles über CO₂-Methoden, die erforderliche Ausrüstung und wie Sie das goldene Dreieck optimal nutzen: Licht, CO₂ und Nährstoffe.


Warum CO₂ bei Cannabis anwenden?

Pflanzen benötigen CO₂ für die Photosynthese: den Prozess, bei dem Licht in Energie umgewandelt wird. In geschlossenen Räumen wird das CO₂ in der Luft schnell aufgebraucht, was das Wachstum erheblich verlangsamt.

Durch aktive CO₂-Zugabe:

  • Beschleunigen Sie die Photosynthese.
  • Erhöhen Sie den Ertrag um 20–30%.
  • Verkürzen Sie die Anbaudauer erheblich.

Wussten Sie? Unter idealen Bedingungen kann eine Erhöhung auf 1200–1500 ppm die Photosynthese von Cannabis-Pflanzen mehr als verdoppeln.


Methoden der CO₂-Zugabe

1. CO₂-Generator

Ein Generator verbrennt Propan oder Erdgas, um CO₂ zu produzieren.

Vorteile:

  • Sehr leistungsstark; ideal für große Räume.
  • Kontinuierliche Produktion möglich.

Nachteile:

  • Erzeugt Wärme.
  • Erhöhte Brandgefahr.
  • Weniger geeignet für kleine Räume.

2. CO₂-Flasche (Zylinder)

Ein Zylinder mit komprimiertem CO₂ und Druckregler.

Vorteile:

  • Saubere und kontrollierbare Quelle.
  • Keine Wärmeproduktion.

Nachteile:

  • Regelmäßiges Nachfüllen erforderlich.
  • Weniger geeignet für große Projekte.

3. CO₂-Beutel

Beutel mit organischem Material und Pilzen, die CO₂ abgeben.

Vorteile:

  • Kostengünstig und einfach.
  • Keine Ausrüstung erforderlich.

Nachteile:

  • Schwer zu kontrollieren.
  • Wenig effektiv bei großen Flächen.

4. CO₂-Eimer (DIY-Fermentation)

Mischung aus Zucker, Wasser und Hefe, die CO₂ abgibt.

Vorteile:

  • Sehr kostengünstig.
  • Einfach herzustellen.

Nachteile:

  • Geringe Produktion.
  • Schlechte Kontrolle und Zuverlässigkeit.

Erforderliche Ausrüstung

Für eine effiziente CO₂-Kultivierung sind folgende Geräte essentiell:

  • CO₂-Sensoren/Messgeräte: Echtzeit-Messung des CO₂-Gehalts (ideal: 1200–1500 ppm).
  • CO₂-Controller: Steuert Ihre CO₂-Quelle automatisch basierend auf Messungen.
  • Leistungsstarke Beleuchtung: Mindestens 1000–1200 µmol/m²/s für maximalen Photosynthese-Effekt.
  • Ventilationsmanagement: Intelligente Regelung der Abluft zur Minimierung des CO₂-Verlusts.

Tipp: Wählen Sie einen Sensor mit einer Fehlertoleranz von maximal ±50 ppm für eine präzise Kontrolle.


Die Beziehung zwischen Licht und CO₂

CO₂ wirkt nur optimal, wenn Sie auch ausreichend Licht bereitstellen. Ohne starkes Licht (>1000 µmol/m²/s) können Pflanzen das erhöhte CO₂ nicht nutzen.

  • Mehr CO₂ + Mehr Licht = Schnelleres Wachstum und höherer Ertrag.
  • Mehr CO₂ ohne zusätzliches Licht = Begrenzter Effekt.

Das goldene Dreieck: Licht, CO₂ und Nährstoffe

Eine erfolgreiche CO₂-Kultivierung erfordert die optimale Abstimmung von drei Faktoren:

Faktor Optimierung
Licht 1000–1500 µmol/m²/s PAR-Licht
CO₂ 1200–1500 ppm während der Lichtstunden
Nährstoffe 20–30% erhöhter Nährstoffbedarf

Praxisbeispiel: CO₂-Anwendung in einer Heimzucht

Angenommen: Sie kultivieren in einem 120×120 cm Zelt (2,88 m³).

Benötigte Ausrüstung:

  • 5–10 kg CO₂-Flasche + Druckregler + Magnetventil.
  • CO₂-Controller und Sensor.
  • 600–700 Watt LED-Lampe.
  • Abluftsystem mit Aktivkohlefilter.
  • Oszillierende Ventilatoren.

Schrittweises Vorgehen:

1. Basisinstallation

  • Installieren Sie die Lampe in der richtigen Höhe.
  • Sorgen Sie für minimale Abluft während der Lichtstunden.

2. CO₂-System installieren

  • Flasche außerhalb des Zeltes platzieren, Schlauch nach innen führen.
  • Druckregler auf 0,2–0,5 bar einstellen.
  • Sensor auf Pflanzenhöhe aufhängen (nicht direkt unter der Lampe).

3. Controller einstellen

  • CO₂-Wert auf 1200 ppm einstellen.
  • Sicherstellen, dass die CO₂-Zufuhr nur während der Lichtperiode aktiv ist.

4. Abluft managen

  • Abluft nur bei Überschreitung von beispielsweise 28°C einschalten.
  • Bei konstanter Abluft muss mit erhöhtem CO₂-Verbrauch gerechnet werden (nicht in der Basisverbrauchsrechnung berücksichtigt).

5. Licht und Nährstoffe optimieren

  • Erhöhen Sie die Nährstoffgabe um 20–30% für optimales Wachstum.

Korrekte CO₂-Verbrauchsberechnung

Wichtig: Abluft erhöht Ihren Verbrauch erheblich!

Grundformel ohne Abluft:

m³ x ppm x 2 = mg CO₂ pro Stunde

Für 2,88 m³ und 1200 ppm:

2,88 x 1200 x 2 = 6912 mg/h = 6,9 Gramm CO₂ pro Stunde

Bitte beachten Sie:

  • Bei Belüftung (beispielsweise 200 m³/h) muss Ihr CO₂-Injektionsfaktor erhöht werden, da das Zelt bis zu 69-mal pro Stunde erneuert wird!
  • Dies bedeutet einen wesentlich schnelleren CO₂-Verlust und schneller sich entleerende Flaschen.

Lösungen bei Belüftung:

  • Arbeiten Sie mit einem ‚Sealed Room‘ (kontrolliert geschlossenem Raum).
  • Reduzieren Sie die Abluftleistung während der CO₂-Injektion.
  • Injizieren Sie zusätzliches CO₂ nach jedem Abluftzyklus.

Fazit

CO₂-Zugabe ist eine bewährte Methode, um den Ertrag von Cannabis um 20–30% zu steigern und die Anbaudauer zu verkürzen.
Der Schlüssel zum Erfolg? Intelligentes Ausbalancieren von Licht, CO₂ und Nährstoffen sowie eine gute Kontrolle über Ihr Klima und die Abluft.

Wer CO₂ korrekt anwendet, erzielt spektakuläre Resultate!


📋 Zusammenfassende Checkliste

✅ Starkes Licht (1000–1500 µmol/m²/s)
✅ CO₂-Konzentration 1200–1500 ppm
✅ Adäquate Nährstoffversorgung (+20–30%)
✅ Minimale Abluft während der Lichtstunden
✅ Sensor auf Pflanzenniveau
✅ Controller für Tag/Nacht-Zyklus einstellen

post comments